Die Bonität spielt eine zentrale Rolle im Finanzwesen, sei es bei der Beantragung eines Kredits, beim Abschluss eines Mobilfunkvertrags oder der Miete einer Wohnung. Doch was genau steckt hinter dem Begriff „BonitätsCheck“? Wie funktioniert er, welche Daten werden geprüft, und wie kann man seine eigene Bonität verbessern? Dieser Artikel liefert Antworten auf diese und weitere Fragen.

Was ist ein BonitätsCheck?

Ein BonitätsCheck, auch Kreditwürdigkeitsprüfung genannt, dient dazu, die finanzielle Zuverlässigkeit einer Person oder eines Unternehmens zu bewerten. Er gibt Auskunft darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass finanzielle Verpflichtungen, wie die Rückzahlung eines Kredits oder das Begleichen von Rechnungen, fristgerecht erfüllt werden.

Im Kern geht es darum, das Risiko für die andere Partei – in der Regel ein Kreditgeber, Vermieter oder Dienstleister – zu minimieren. Je besser die Bonität, desto größer die Chance, günstigere Konditionen zu erhalten.


Wie funktioniert ein BonitätsCheck?

Ein BonitätsCheck basiert auf der Analyse persönlicher und finanzieller Daten, die von sogenannten Auskunfteien gesammelt und bewertet werden. Bekannte Auskunfteien in Deutschland sind die SCHUFA, Creditreform Boniversum und Infoscore. Der Prozess gliedert sich in folgende Schritte:

  1. Datenabfrage: Die auskunfteiführende Stelle sammelt Informationen aus verschiedenen Quellen, darunter:
    • Öffentliche Register (z. B. Schuldnerverzeichnisse)
    • Meldungen von Banken, Mobilfunkanbietern oder anderen Vertragspartnern
    • Zahlungserfahrungen aus bestehenden Verträgen
  2. Bewertung der Daten: Diese Informationen werden genutzt, um einen sogenannten Score zu berechnen. Der SCHUFA-Score etwa reicht von 0 bis 100 % und gibt an, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass eine Person ihre finanziellen Verpflichtungen erfüllt.
  3. Weitergabe der Ergebnisse: Die Ergebnisse des Checks werden an die anfragende Partei weitergeleitet, z. B. eine Bank, die über einen Kreditantrag entscheidet.

Welche Daten werden im BonitätsCheck geprüft?

Ein BonitätsCheck umfasst verschiedene Datentypen:

  • Personendaten: Name, Adresse, Geburtsdatum – sie dienen der eindeutigen Identifikation.
  • Finanzdaten: Informationen über bestehende Kredite, Kreditkarten, Kontostände und Zahlungsrückstände.
  • Negativmerkmale: Daten über Mahnverfahren, Zahlungsausfälle oder Insolvenzen.
  • Vertragsinformationen: Angaben zu bestehenden Verträgen, etwa bei Energieversorgern oder Mobilfunkanbietern.

Es ist wichtig zu wissen, dass der BonitätsCheck keine Kontoeinsicht beinhaltet. Stattdessen basiert er auf den gemeldeten Daten der Vertragspartner.


Wann ist ein BonitätsCheck erforderlich?

Ein BonitätsCheck wird in vielen Situationen durchgeführt, darunter:

  • Kreditbeantragung: Banken prüfen die Bonität, um das Ausfallrisiko eines Kredits zu bewerten.
  • Wohnungssuche: Vermieter verlangen häufig eine Bonitätsauskunft, um sicherzustellen, dass der Mieter zahlungsfähig ist.
  • Abschluss von Verträgen: Mobilfunkanbieter, Energieversorger oder Leasinggesellschaften nutzen den Check, um die finanzielle Zuverlässigkeit eines Kunden einzuschätzen.
  • Online-Shopping auf Rechnung: Händler prüfen die Bonität, bevor sie den Kauf auf Rechnung oder Ratenzahlung genehmigen.

Wie kann man seine Bonität überprüfen?

In Deutschland hat jeder das Recht, einmal jährlich kostenlos eine Selbstauskunft bei einer Auskunftei zu beantragen. Die bekannteste Möglichkeit ist die SCHUFA-Auskunft. Die Schritte sind einfach:

  1. Auf der Website der SCHUFA das Formular für die Datenkopie nach Art. 15 DSGVO ausfüllen.
  2. Identitätsnachweis (z. B. Ausweiskopie) einreichen.
  3. Innerhalb weniger Wochen erhält man die Auskunft per Post.

Tipp: Eine kostenpflichtige SCHUFA-Bonitätsauskunft enthält zusätzlich eine speziell auf Vermieter oder Kreditgeber abgestimmte Version.


Tipps zur Verbesserung der Bonität

Die eigene Bonität zu optimieren, ist ein langfristiger Prozess. Hier sind einige Strategien:

  1. Rechnungen pünktlich zahlen: Regelmäßige Zahlungsausfälle hinterlassen negative Spuren.
  2. Kredite verantwortungsvoll nutzen: Zu viele Kredite oder Ratenkäufe können sich negativ auswirken.
  3. Überflüssige Verträge kündigen: Alte, nicht genutzte Konten oder Kreditkarten besser schließen.
  4. Eigenes Verhalten überwachen: Regelmäßige Selbstauskünfte helfen, Fehler oder unberechtigte Einträge zu erkennen.
  5. Keine zu häufigen Anfragen: Zu viele Kredit- oder Finanzierungsanfragen in kurzer Zeit können den Score belasten.

Mythen rund um den BonitätsCheck

Es gibt viele Missverständnisse zum Thema Bonität. Hier die häufigsten:

  • Mythos 1: Ein schlechter Score bleibt für immer
    Falsch! Negative Einträge, wie Zahlungsausfälle, werden nach drei Jahren gelöscht, sofern sie beglichen wurden.
  • Mythos 2: Jeder darf die Bonität prüfen
    Nur Unternehmen mit berechtigtem Interesse (z. B. Banken oder Vermieter) dürfen einen BonitätsCheck anfordern.
  • Mythos 3: Einkommen beeinflusst die Bonität
    Nicht direkt. Der BonitätsCheck basiert auf bisherigen Zahlungserfahrungen, nicht auf aktuellen Einkommensverhältnissen.

Fazit: Warum der BonitätsCheck wichtig ist

Ein BonitätsCheck ist ein unverzichtbares Instrument für alle, die finanzielle Entscheidungen treffen. Er schützt Unternehmen vor Zahlungsausfällen und ermöglicht Verbrauchern, bessere Konditionen zu erhalten. Indem man die eigene Bonität im Blick behält und aktiv verbessert, kann man nicht nur Kosten sparen, sondern auch finanzielle Sicherheit schaffen.

Wer die Mechanismen versteht, kann seine Bonität bewusst steuern und so einen wichtigen Schritt in Richtung finanzieller Freiheit gehen.


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Autor: Mietkaution Redaktion

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