Die Inflation lässt die Preise weiterhin steigen, gleichzeitig wurden die Energiekosten bereits stark angezogen. Bei einem Auszug aus einer Mietimmobilie wird die Mietsicherheit für eine noch ausbleibende Nebenkostenabrechnung genutzt, doch wie verlässlich ist die Kautionssumme noch?

Inflation verringert die Kaufkraft der Mietsicherheit

Die Inflationsrate lag zuletzt zwischen 6% und 7% – ein Wert der zunächst „unsichtbar“ ist, bis Handwerkerleistungen oder Einkäufe mit den vorherigen Jahren verglichen werden. Denn die Preissteigerungen werden durch die Unternehmen direkt weitergegeben.

Bei einem Auszug aus einer Mietimmobilie dient die Kaution dafür, mögliche Schäden abzudecken. Sei es ein kaputtes Waschbecken, Schäden am Boden, Balkon oder Ähnlichem, bspw. die Beseitigung durch Schimmel, welcher erst bei Auszug zu Tage kam.

Unabhängig vom Schaden, die Mietsicherheit, welche zu Beginn des Mietverhältnisses vereinbart und hinterlegt wurde, wird in der Regel auf Sparkonten angelegt. Dies kann entweder der Mieter oder Vermieter machen, das Geld ist dabei jederzeit für den Vermieter verfügbar, sofern ein rechtmäßiger Zugriff erfolgt.

Gleichzeitig unterliegt das Geld durch die Anlage auf einem Geldkonto der Inflation – die Kaufkraft schwindet Monat um Monat, Jahr um Jahr. Nach Ende des Mietverhältnisses mag zwar immer noch der gleiche Geldbetrag vorhanden sein, die Kaufkraft des Geldes hat sich jedoch verringert. Womöglich reichen damit die maximal 3 Monatskaltmieten, welche laut §551 BGB verlangt werden dürfen nicht mehr aus, um die kompletten Schäden aufgrund der Teuerung zu beseitigen.

Steigende Energiepreise sorgen für hohe Nachzahlungen

In den Nachrichten hört man von gestiegenen Energiepreisen und als Mieter bekommt man davon nichts mit? Das liegt vermutlich daran, da die Nebenkosten für Warmwasser und Heizung erst zur Nebenkostenabrechnung sichtbar werden. Die Folgen gestiegener Energiepreise werden dann vom Wohnungs­eigentümer an den Mieter weiter gegeben, denn die Energieunternehmen haben die Preise bereits Anfang des Jahres 2022 angepasst. Ein Wechsel zu günstigeren Anbietern war so gut wie nicht möglich, denn der komplette Markt hat darauf reagiert. Eine Groteske Situation konnte man beobachten: Teilweise war die Grundversorgung, welche ansonsten sehr teuer ist, unter den Angeboten der anderen Anbieter.

Die Nachzahlungen werden dabei alle Mieter treffen, auch wenn der Eigentümer die höheren Energiekosten bereits bezahlt hat, so werden diese spätestens bei der Umlage für den Mieter sichtbar.

Bei einem Auszug aus einer Wohnung kann die Nebenkostenabrechnung teilweise gerade erfolgt sein und eine „Rest-Abrechnung“ für den verbleibenden Zeitraum erfolgt mit der kommenden Abrechnung, oder aber es sind bereits ein paar Monate vergangen. Unabhängig davon können die nun die bisherigen Kosten nicht mehr als Schätzung für einen Teil-Einbehalt der Kaution zu Rate gezogen werden.

Welche Lösungen gibt es für die Mietsicherheit?

Als Mieter und Vermieter gibt es unterschiedliche Lösungsansätze für die missliche Marktsituation:

  • Entweder wird eine Kautionsversicherung genutzt
  • Oder ein Kautionsdepot wird eingerichtet

Eine Kautionsversicherung ist nicht in jeder Lebenslage sinnvoll, für kurze Mietverhältnisse kann diese jedoch eine Lösung darstellen, die sowohl für den Mieter als auch Vermieter sinnvoll erscheint. Bei einer Kautionsversicherung wird die Kautionssumme nicht komplett hinterlegt, sondern der Mieter zahlt lediglich einen geringen Teilbetrag pro Monat oder Jahr. Tritt ein Schadensfall ein, so muss dieser durch den Mieter unabhängig davon beglichen werden, die Kaution muss jedoch zuvor nicht auf einem Sparkonto geblockt werden. Dadurch wird die Inflation umgangen. Ein Vergleich verschiedener Kautionsversicherungen ist hier direkt möglich:

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Ein Kautionsdepot hingegen verfolgt den Ansatz das Geld nicht auf einem gering verzinsten Kautionskonto zu hinterlegen, sondern dieses in Sachwerte zu investieren wie bspw. Unternehmensanteile in Form von ETF-Fonds. Ein beliebter Anbieter davon ist growney mit dem Mietkautionsdepot.

Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: Durch die Anlage in Sachwerten, wird die Inflation umgegangen, gleichzeitig können die Werte ebenfalls am Kapitalmarkt steigen. Greift der Vermieter im Schadensfall auf die Sicherheit zu, so kann dieser gemäß §551 BGB auf die komplette Kaution inklusive der Wertsteigerung zugreifen.

Diese Form der Kautionshinterlegung eignet sich insbesondere für langfristige Mietverhältnisse um mögliche Schwankungen am Kapitalmarkt auszugleichen. Denn einen Nachteil gibt es bei dem Kautionsdepot: Zwar können die Werte nicht aufgrund der Inflation in der Kaufkraft schwinden, allerdings bei Kurseinbrüchen ebenfalls an Buchwert verlieren.

Fazit zur Sicherheit der Mietkaution

Die aktuelle Marktsituation macht es Mietern und Vermietern nicht einfach eine Mietkaution sinnvoll zu hinterlegen, hierbei spielt maßgeblich die Dauer des Mietverhältnisses eine Rolle. Vermieter sind gut beraten bei Auszug einen höheren Teilbetrag der Kaution einzubehalten, so lange noch keine Nebenkostenabrechnung erfolg ist, um potentiell höhere Nachzahlungen zu berücksichtigen.

Das Kautionskonto ist weiterhin eine der beliebtesten Kautionsformen, hier kann man lediglich auf eine Zinswende hoffen, die langfristig auch den Sparern mit Kautionskonten zugute kommt.


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Autor: Mietkaution Redaktion

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