Ein kostenloses Mietkautionskonto, wo ist das eigentlich noch möglich? Für viele Mieter und Vermieter ist das Einrichten eines Kautionskontos mit Kosten bzw. Gebühren verbunden – daher ist der Wunsch nach einem Kautionskonto ohne Gebühren verständlich – gleichzeitig sollte man jedoch fragen, bei welchen Banken ein Kautionskonto überhaupt noch möglich ist.
Inhalt
Kostenlos – was bedeutet das?
Bei dem Wort Kostenlos sollte ggf. zunächst geklärt werden, was das überhaupt im Kontext mit Finanzprodukten bedeutet. Es gibt den berühmten englischen Satz „There is no such thing as a free lunch“ welcher im Kern zusammenfasst, dass es nichts umsonst gibt – insbesondere nicht in einer Ökonomie des Kapitalismus in der es um Gewinnmaximierung geht.
Jeder Mieter und Vermieter sollte daher stets fragen: Wo ist der Haken bei einem kostenlosen Produkt? Bzw. was sind die eigentlichen Kosten, die ggf. über eine andere Wertschöpfungskette getragen werden?
Wenn demnach eine Bank eine Gebühr für eine Kontoeröffnung einführt, so kann man als Kunde zunächst davon ausgehen, dass dies dem Aufwand entspricht das Konto einzurichten und zu führen. Trotzdem gibt es immer wieder Angebote ohne Gebühren – das macht einen guten Markt aus, als Mieter oder Vermieter sollte man sich jedoch darüber bewusst sein, dass sein kein Standard ist.
Wo kann man ein Mietkautionskonto kostenlos eröffnen?
Die DKB Bank bietet bereits seit einigen Jahren ein Girokonto an, mit welchem es ebenfalls möglich ist ein Mietkautionskonto zu eröffnen. Seit September 2022 ist das Konto nicht mehr bedingungslos kostenlos, ein Geldeingang von 700 Euro pro Monat ist hierfür notwendig. Das damit verbundene Kautionskonto ist weiterhin kostenfrei.
Vermieter nutzen es bspw. als Mietkonto, hier ist das Mietkautionskonto kostenfrei die Kontoführung für Mieteinnahmen und Instandhaltungsrücklagen kostet jedoch 3€/Monat. Für Mieter ist das Mietkautionskonto der DKB Bank kostenfrei.
Ihre Vorteile bei einem DKB Kautionskonto
Einfach online beantragen
Verpfändungserklärung im Onlinebanking beantragen
Eignet sich auch für kurze Mietverhältnisse
Innerhalb kurzer Zeit Kaution eingerichtet
Nach Mietverhältnis einfach aufzulösen, Geld wird schnell überwiesen
Wieso ist ein Konto kostenlos, wenn andere Banken Gebühren erheben?
Jede Bank hat unterschiedliche Geschäftsmodelle und Strategien Kunden zu halten und neue Kunden zu gewinnen. Bei dem kostenfreien Mietkautionskonto der DKB Bank ist das Kautionskonto bisher kostenfrei, da die Direktbank früh auf digitale Prozesse gesetzt hat, die wenig Aufwand bedeuten und automatisierbar sind. Dadurch werden Kosten eingespart und diese Kostenersparnis kann an den Kunden weitergegeben werden.
Gleichzeitig ist das Kautionskonto bei der DKB Bank nur in Kombination mit einem DKB Girokonto möglich zu nutzen, da dieses als Referenzkonto dient. Das Girokonto erfordert seit September 2022 einen Geldeingang von 700€ monatlich, sodass es kostenlos ist. Hat man als Mieter ein Girokonto eingerichtet, so ist es über das Onlinebanking möglich ein Unterkonto als Kautionskonto zu eröffnen:
Die DKB Bank hat durch das Girokonto eine Möglichkeit geschaffen mit dem Kunden als Bestandskunden zu kommunizieren und weitere Mehrwertdienste anzubieten.
Kostenlose Mietkautionskonten im Vergleich
Vergleicht man einmal 3 populäre Anbieter für Kautionskonten so werden die Unterschiede schnell deutlich: Manche Konten kann man lediglich als Mieter nutzen, die Zinsen variieren und andere Anbieter wie die Commerzbank berechnen zwar keine Kontoführungsgebühren, aber eine einmalige Einrichtungsgebühr von 59€. Komplett bedingungslos kostenfreie Girokonten gibt es seit September 2022 nicht mehr.
PSD Bank München | DKB Bank | Commerzbank | |
---|---|---|---|
Kontoeröffnung | 15€ | 0€ | 59€ |
Kontoführung | 0€ | 0€ bei 700€ Geldeingang / Monat | 0€ bei 700€ Geldeingang / Monat |
Zinsen | 0,001% | 0,01% | 0% |
Online möglich | Ja | Ja | Nein |
Eröffnung | Mieter | Mieter oder Vermieter | Mieter oder Vermieter |
Jetzt ein PSD Konto eröffnen | Jetzt ein DKB Konto eröffnen | Jetzt ein Commerzbank Konto eröffnen |
Im großen Mietkautionskonto Vergleich werden neben diesen 3 Anbietern noch weitere Banken verglichen.
Häufige Fragen zum kostenlosen Kautionskonto
Was kostet ein Mietkautionskonto?
Die Kosten für ein Mietkautionskonto variieren je nach Bank zwischen 0€ und 59€ Einrichtungsgebühr. Bei lokalen Sparkassen und Volksbanken zahlt man häufig als Bestandkunde 15-20€, als Neukunden werden in der Regel 50€ für eine Kontoeröffnung eines Kautionskontos berechnet.
Wer trägt die Kosten für ein Kautionskonto?
Ganz eindeutig ist dies rechtlich nicht geklärt, so gibt es unterschiedliche Urteile zu der Frage wer die Kosten trägt. Allerdings kann man davon ausgehen, dass der Kontoinhaber auch die Gebühren für die Geldanlage trägt. Laut Mietrecht §551 ist der Vermieter dazu verpflichtet ein Kautionskonto separat von seinem sonstigen Vermögen mit marktüblichen Zinssatz zu eröffnen, allerdings können sich Mieter und Vermieter auch auf alternative Formen der Mietsicherheit einigen. Einige Mieter bevorzugen es selber die Mietkaution auf einem kostenlosen Kautionskonto anzulegen und diese lediglich an den Vermieter zu verpfänden, manche Vermieter bestehen darauf die Kaution selber anzulegen und tragen dann auch dafür die Kosten. Eine Umlage der Kosten auf den Mieter ist nicht gestattet.
Ist ein Konto für die Mietkaution Pflicht?
Ob eine Mietkaution eingerichtet wird, ist jedem Vermieter freigestellt - es gibt keine Pflicht eine Mietkaution zu nutzen - auch wenn dies die Mehrheit der Vermieter macht. Wird jedoch eine Mietkaution durch den Vermieter gefordert, so besteht laut Mietrecht BGB §551 ebenfalls die Pflicht, diese auf einem Treuhandkonto zu hinterlegen.
Was brauche ich für ein Mietkautionskonto?
Für die Einrichtung eines Mietkautionskontos braucht man nur wenige Dinge: Zum einen die Kautionssumme, welche auf dem Konto hinterlegt wird. Dann die Daten zu dem Mietvertrag und die Daten zum Vermieter und Mieter. Wenn ein neues Konto eingerichtet wird, dann ist ebenfalls ein Ausweisdokument wie der Personalausweis notwendig für die Legitimierung. Manche Banken besteht darauf den Mietvertrag zu sehen, anderen reichen die Angaben zu Mieter und Vermieter.