Ein Mietkonto hilft privaten und gewerblichen Vermietern, Mieteinnahmen rechtssicher und übersichtlich zu verwalten. Doch welches Konto ist dafür geeignet – ein normales Girokonto, ein separates Mietkonto oder sogar ein Geschäftskonto?
Auf dieser Seite erfährst Du alles, was man über Konten für Vermieter wissen sollte: von den rechtlichen Grundlagen über empfohlene Banken bis hin zur Verwaltung von Mietkautionen.
Inhalt
Was ist ein Mietkonto?
Ein Mietkonto ist ein separates Konto, über das Mieteinnahmen und Ausgaben im Zusammenhang mit einer Vermietung abgewickelt werden. Es dient der Trennung von privaten und vermietungsbezogenen Geldflüssen und sorgt für Ordnung bei Steuer, Buchhaltung und Nebenkostenabrechnung.
Vorteile eines separaten Mietkontos
- Klare Trennung von Privat- und Mietfinanzen
- Übersicht über alle Mieteinnahmen und Ausgaben
- Einfache Steuerdokumentation
- Kein Risiko, gegen Bank-AGB zu verstoßen
- Professioneller Auftritt gegenüber Mietern
Darf man Mieteinnahmen über ein Privatkonto abwickeln?
Rein rechtlich dürfen private Vermieter Mieteinnahmen über ihr Privatkonto erhalten – solange die Bank dies zulässt.
Das Problem: Viele Banken verbieten in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) regelmäßige Geldeingänge von Dritten auf Privatkonten.
Das betrifft genau den Fall, wenn monatlich Mieten von verschiedenen Mietern eingehen.
Wird diese Nutzung erkannt, kann die Bank das Konto kündigen oder auf ein Geschäftskonto verweisen.
Beispiel aus der Praxis:
Ein Vermieter erhält Miete von drei verschiedenen Mietern auf seinem privaten Konto. Die Bank stuft dies als „gewerbliche Nutzung“ ein und verlangt die Eröffnung eines Geschäftskontos.
Fazit: Auch wenn es formal erlaubt ist, ist ein separates Konto für die Vermietung immer empfehlenswert, um Ärger zu vermeiden.
Ab wann ist ein Geschäftskonto Pflicht?
Ein Geschäftskonto wird erforderlich, sobald das Konto regelmäßig für geschäftsähnliche Transaktionen genutzt wird.
Typische Kriterien, bei denen Banken auf ein Geschäftskonto bestehen:
| Kriterium | Beschreibung |
|---|---|
| Mehrere Mieter | Mehr als 2–3 Mieteingänge monatlich |
| Regelmäßige Einnahmen | Mieteinnahmen über ca. 1.000 € monatlich |
| Verwaltung durch Dritte | z. B. Hausverwaltung oder Buchhalter |
| Nebenkostenabrechnung | Abwicklung über das gleiche Konto |
| Professionelle Vermietung | z. B. mehrere Immobilien oder Ferienwohnungen |
👉 Kurz gesagt: Wer mehr als eine Wohnung vermietet, sollte ein Geschäftskonto für Vermieter eröffnen, um AGB-Verstöße und Kontosperrungen zu vermeiden.
Kontomodelle für private Vermieter im Vergleich
| Kontotyp | Beschreibung | Geeignet für | Vorteile |
|---|---|---|---|
| Privates Zweitkonto | separates Girokonto für Mieteinnahmen | 1–2 Wohnungen | günstig, übersichtlich |
| Geschäftskonto für Vermieter | Konto für wiederkehrende Mieteingänge | ab 2 Objekten | AGB-sicher, professionell |
| Treuhandkonto / Mietkautionskonto | getrenntes Konto für Kautionsgelder | alle Vermieter | rechtssicher, BGB-konform |
Was ist mit der Mietkaution?
Die Mietkaution darf nicht auf dem Mietkonto geführt werden, auf dem auch Mieteinnahmen eingehen.
Laut § 551 BGB muss sie separat und verzinst auf einem Treuhandkonto oder Mietkautionssparbuch angelegt werden.
Optionen für die Kautionsverwaltung
- Mietkautionssparbuch bei einer Bank
- Online-Treuhandkonto über Anbieter wie Smartmiete
- Mietkautionsdepot für höhere Renditen
➡️ Mehr dazu findest Du in unserem Ratgeber: Mietkautionskonto rechtssicher hinterlegen – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Welche Banken bieten gute Mietkonten an?
Einige Banken haben sich auf Vermieter spezialisiert oder bieten flexible Kontomodelle für die Verwaltung von Mieteinnahmen:
| Bank / Anbieter | Kontotyp | Besonderheiten |
|---|---|---|
| DKB | Zweitkonto oder Geschäftskonto | Onlinebanking, günstige Konditionen |
| N26 Business Smart | Geschäftskonto | Unterkonten, digitale Buchhaltung |
| Finom | Geschäftskonto | Cashback, DATEV-Schnittstelle |
| Kontist | Geschäftskonto | automatische Steuererkennung |
| Aareal Bank | Mietverwaltungskonto | speziell für Immobilienverwalter |
💡 Tipp: Bei der Kontoeröffnung sollte man angeben, dass es sich um private Vermietung handelt – so ist die Nutzung transparent und AGB-konform.
Fazit: Das passende Mietkonto hängt vom Umfang der Vermietung ab
| Vermietungssituation | Empfohlenes Konto |
|---|---|
| 1 Wohnung, privat vermietet | separates Privatkonto |
| 2–3 Wohnungen | Geschäftskonto für Vermieter |
| Mehrere Objekte / Hausverwaltung | professionelles Verwaltungskonto |
| Kautionsverwaltung | Mietkautionskonto oder Treuhandkonto |
Ein eigenes Mietkonto sorgt nicht nur für Ordnung, sondern schützt auch vor Konflikten mit der Bank und erleichtert die Steuererklärung erheblich.
Für die rechtssichere Verwaltung von Kautionen empfiehlt sich zusätzlich ein separates Mietkautionskonto – etwa über Smartmiete oder ein klassisches Sparbuchmodell.
Tipp: Mietkautionsdepot oder Sparbuch – was lohnt sich mehr?