Die passende Wohnung zu finden und diese dann auch zu bekommen ist für Mieter kein leichtes Unterfangen. Die Wohnungssuche selbst – sei es über Zeitung, Ortsblatt oder Internet – ist dabei noch lange nicht das Schwierigste. Wenn Sie eine passende Wohnung gefunden haben, müssen Sie diese auch noch bekommen.

Oftmals ist die Anzahl der Bewerbungen auf ein einziges Inserat sehr hoch. Vermieter können sich aus all diesen Bewerbungen die für sie passenden Mieter aussuchen.

Auch wenn die Entscheidung letztendlich bei dem Vermieter alleine liegt, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie Sie mit einer guten Wohnungsbewerbung Ihre Chancen auf Ihre Traumwohnung erhöhen können.

Geschwindigkeit bei der Bewerbung

Bereits in den ersten Stunden nach Veröffentlichung eines interessanten Inserates über eine Mietwohnung erhält der Anbieter beziehungsweise dessen Makler meist sehr viele Wohnungsbewerbungen von potentiellen Mietern. Oft ist die Zahl der Kontaktaufnahmen dabei sogar so groß, dass die Anzeige nach kürzester Zeit wieder deaktiviert wird. Der Vermieter kann sich in Ruhe mit den eingegangenen Bewerbungen beschäftigen und sich für einen neuen Mieter entscheiden. Findet er in diesem „ersten Bewerbungslauf“ bereits einen vielversprechenden Bewohner für seine Mietwohnung, haben Sie anschließend keine Chance mehr auf die Wohnung.

Ein wichtiger Tipp, um Ihre Traumwohnung zu bekommen, lautet deshalb: Seien Sie schnell! Wenn Ihnen ein Inserat zusagt, zögern Sie nicht mit der Kontaktaufnahme. Wenn Sie zu lange warten könnte es sein, dass Sie Ihre Chance vertun. Um direkt einen guten Eindruck zu hinterlassen, kann es sinnvoll sein, die erste Kontaktaufnahme telefonisch durchzuführen. Rufen Sie bei dem Vermieter oder Immobilienmakler an. Erzählen Sie in kurzen Sätzen, wer Sie sind und was Sie an der angebotenen Wohnung reizt. Kündigen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen per Mail während des Telefonats an. Wenn Sie diese dann tatsächlich einreichen beziehungsweise versenden, ist Ihr Name bereits bekannt. Sollte die Anzeige, wenn Ihre Bewerbungsunterlagen eingehen, bereits deaktiviert sein, haben Sie dadurch trotzdem gute Chancen, als eventueller Mieter berücksichtigt zu werden.

Sie gewinnen mit jeder Kontaktaufnahme Sicherheit und Routine. Zögern Sie deshalb nicht und fragen Sie lieber einmal zu oft an, anstatt Ihre Traumwohnung zu verpassen.

Vollständigkeit der Bewerbungsunterlagen

Ein Immobilienbesitzer ist sehr daran interessiert, einen möglichst zuverlässigen Mieter, der sich die Wohnung auch leisten kann, zu finden. Führen Sie sich das bei der Erstellung Ihrer Wohnungsbewerbung und auch bei nachfolgenden Gesprächen immer vor Augen.

Zu Ihrer Bewerbung auf eine Wohnung sollten mindestens die folgenden Unterlagen gehören:

  • Anschreiben
  • Identitätsnachweis (zum Beispiel Personalausweis)
  • Einkommensnachweise der letzten drei Monate
  • Bonitätsnachweis (zum Beispiel Schufa)

Optional:

Anschreiben

Ihr Anschreiben bildet häufig neben einer telefonischen Kontaktaufnahme die Grundlage für den ersten Eindruck, den ein Vermieter oder Makler von Ihnen als Mieter erhält. Sie sollten sich also ausreichend Zeit dafür nehmen.

  1. Formatieren Sie Ihr Anschreiben wie einen Brief, es gehören Ihr Name, gegebenenfalls auch die Namen eventueller Mitmieter, Ihre Anschrift und Ihre Kontaktdaten hinein.
  2. Im Folgenden können Sie kurz auf Ihre Person, Ihr Beschäftigungsverhältnis und eventuell auch auf Ihre Freizeitaktivitäten eingehen. So kann der Vermieter sich ein Bild davon machen, mit wem er es zu tun hat.
  3. Es sollte auch beschrieben werden, wieso die angebotene Wohnung zu Ihnen beziehungsweise wieso Sie zu der angebotenen Wohnung passen.
  4. Auch der Grund des Umzugs kann in dem Anschreiben erwähnt werden.

Es gibt allerdings auch Informationen, die ein Vermieter oder Makler nicht von Ihnen einfordern darf. Dazu gehören Ihre Konfession, Ihr Familienstand oder Ihre sexuelle Orientierung. Auch Fragen zu Ihrer Familienplanung oder Ihrer beruflichen Vergangenheit dürfen nicht gestellt werden. Das bedeutet umgekehrt, dass diese Punkte auch nicht in Ihrem Anschreiben thematisiert werden sollten. Welche Dinge dies im Detail sind, können Sie hier in der Mieterselbstauskunft nachlesen.

Das Anschreiben sollte nicht länger als eine Seite sein und händisch unterschrieben werden.

Identitätsnachweis

Um Ihre Identität nachzuweisen ist eine Kopie ihres Ausweises ausreichend. Diese können Sie ihren Bewerbungsunterlagen beifügen.

Einkommensnachweise der letzten drei Monate

Für Ihren zukünftigen Vermieter ist es sehr wichtig zu wissen, dass Sie in der Lage sind, die anfallende Miete zu zahlen. Es ist deshalb üblich, diesem Kopien der letzten drei Einkommensnachweise zur Verfügung zu stellen. Alternativ kann auch der Steuerbescheid des letzten Jahres gefordert sein. Was genau gefragt ist erfahren Sie häufig in dem ausgeschrieben Inserat.

Auch eine Kopie Ihres Arbeitsvertrages kann helfen, Ihre Zahlungsfähigkeit nachzuweisen. Hierbei achten Vermieter in erster Linie auf das bestehende Vertragsverhältnis. Eine unbefristete Anstellung ist dabei besonders erwünscht und bietet dem Vermieter mehr Sicherheit, als eine befristete Anstellung.

Bonitätsnachweis (zum Beispiel Schufa)

Meist fordern Vermieter auch einen Nachweis Ihrer Bonität. Diesen können Sie von unterschiedlichen Anbietern beziehen. Informieren Sie sich im Vorfeld, welcher Nachweis genau gefordert ist. In aller Regel ist allerdings der SCHUFA-Nachweis gewünscht.

Versehen Sie Ihre Bewerbung mit einem Deckblatt. Gerne können Sie auch ein Foto von sich beifügen. Zu einer vollständigen Bewerbung gehört auch ein Inhaltsverzeichnis.

Um Ihren Bewerbungsprozess zu beschleunigen, lohnt es sich, bereits zu Beginn der Wohnungssuche alle relevanten Unterlagen vorzubereiten.

Tipp: Kautel, ein Anbieter von Kautionsversicherungen bietet ebenfalls an einen kostenfreien Vermieterbrief auszustellen, in welchem bescheinigt wird, dass eine Bürgschaft möglich wäre. In diesem Fall erfolgt die Bonitätsprüfung über die Prüfungsfirma Infoscore anstatt über die Schufa.

Individualität und Persönlichkeit

Aufgrund der großen Zahl an Bewerbungen auf eine Wohnung ist es wichtig, sich von der Masse abzuheben. Für den Vermieter ist es nicht nur von Bedeutung, zu wissen, wer in seine Wohnung einziehen wird, auch Sympathie und der persönliche Eindruck spielen eine große Rolle. Sie sollten also versuchen, in Ihrer Bewerbung ein realitätsnahes positives Bild von sich zu vermitteln.

Gerne können Sie auf Besonderheiten der angebotenen Wohnung eingehen und beschreiben, was Ihnen persönlich besonders gut gefällt beziehungsweise besonders gut zu Ihrer individuellen Lebenssituation passt.

Genauigkeit und Präzision

Achten Sie bei allen Unterlagen, die Sie erstellen immer auf Rechtschreibung und Grammatik. Mit Ihrer Wohnungsbewerbung wollen Sie ihren zukünftigen Vermieter von sich als Mieter überzeugen. Schreibfehler in der Adresse der Wohnung oder bei dem Namen des Vermieters sind besonders zu vermeiden. Lassen Sie Ihre Unterlagen im Zweifelsfall gegenlesen.

Bleiben Sie bei den Angaben zu Ihrer Person und Situation immer so ehrlich und präzise wie möglich. Kommt es zu widersprüchlichen Angaben, vermittelt das kein zuverlässiges Bild von Ihnen.

Achten Sie bei der Zusammenstellung Ihrer Wohnungsbewerbung unbedingt auf Vollständigkeit. In vielen Inseraten ist explizit angegeben, welche Unterlagen gefordert sind. Halten Sie sich unbedingt an diese Angaben. Wird beispielsweise ein SCHUFA-Nachweis gefordert, dann sollten Sie keinen anderen Nachweis beifügen. Im Zweifelsfall können den Vermieter oder Makler kontaktieren und fragen, was genau gefordert ist.

Verbindlichkeit

Zeigen Sie sich im Umgang mit dem Vermieter oder Makler stets verbindlich. Geben Sie am Ende jedes Telefonats oder Treffens an, bis wann Sie sich zurückmelden werden. Halten Sie diese gesetzten Fristen dann auch um jeden Preis ein.

Für einen Vermieter ist es sehr wichtig, einen zuverlässigen Mieter zu haben.

Es lohnt sich also, sich während der Wohnungsbewerbung schon sehr zuverlässig zu präsentieren.

Das befolgen dieser Tipps ist keine Garantie für Erfolg bei der Wohnungssuche. Aufgrund der hohen Anzahl potentieller Mieter ist es allerdings von Vorteil, viel Mühe in eine aussagekräftige Bewerbung zu stecken. Wenn es Ihnen gelingt, ein sympathisches und zuverlässiges Bild von Ihnen als Mieter zu vermitteln, steigen Ihre Chancen für eine erfolgreiche Wohnungsbewerbung.

Nachdem der neue Mietvertrag in trockenen Tüchern ist, kann anschließend die bisherige Wohnung gekündigt werden. Eine Vorlage für die Kündigung der Wohnung finden Sie hier.


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Autor: Mietkaution Redaktion

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