Derzeit erhält man ein Mietkautionskonto im Günstigsten Fall mit Guthabenzinsen von 0,01% – dies ist für viele Mieter ein Dorn im Auge, so ist die schleichende Inflation höher als die Guthabenzinsen und zehren die Kaution über mehrere Mietjahre praktisch auf. Nicht umsonst suchen Mieter nach Möglichkeiten die Mietkaution cleverer anzulegen.

Woher kommen die aktuell niedrigen Zinsen?

Die Zinsstruktur kommt nicht willkürlich zustande, sondern erfolgt auf Basis der Vorgabe des Leitzinses durch die EZB (Europäische Zentralbank). Dies ist der Zins, welche auch für Banken gilt, wenn es darum geht Geld zu leihen. Anhand dieses Leitzinses orientieren sich dann ebenfalls die Zinsen, welche an Endkunden abgegeben werden. So sind derzeit bspw. die Sollzinsen für Darlehen und Kredite sehr günstig, gleichzeitig geben die Banken jedoch auch keine Guthabenzinsen mehr auf Einlagen, teilweise werden bereits Verwahrgebühren (Negativzinsen) erhoben für das hinterlegte Geld. Die Zinsen werden in der aktuellen Phase so lange niedrig bleiben, so lange die EZB den Leitzins nicht wieder anheben wird.

So funktioniert das Mietkautionssparbuch

Das Mietkautionssparbuch galt lange Zeit als der Goldstandard, wenn es darum ging die Mietkaution zu hinterlegen. Das ist deswegen auch begründet, da es erst 2001 eine Mietrechtsnovelle gab, welche es rechtlich erlaubte die Mietkaution auch in anderen Finanzprodukten anzulegen, sofern dies von Mieter und Vermieter gewünscht ist. Zu diesem Zeitpunkt kamen Produkte wie die Bankbürgschaft oder Mietkautionsversicherung auf den Markt, welche im Grunde keine Sparprodukte sondern Versicherungen bzw. Avalkredite darstellen.

Das Mietkautionssparbuch ist jedoch weiterhin geblieben, da es ein Produkt ist, welches einfach und schnell eingerichtet und leicht verständlich ist. Es wird hierbei ein Sparbuch oder Konto eingerichtet, die Kautionssumme hinterlegt und dieses Verpfändet, bzw. ein Sperrvermerk eingerichtet. Der Zugriff auf das Mietkautionssparbuch kann nur erfolgen, wenn durch den Mieter kein Einspruch erfolgt.

Wie hoch sind die Zinsen auf einem Kautionssparbuch?

Aktuell erhält man diese Art der Kautionshinterlegung auf einem Kautionssparbuch bei Direktbanken, wie der DKB Bank kostenfrei - die Zinsen rangieren bei allen Banken zwischen 0% und 0,01%. Andere Banken wie bspw. die Deutsche Bank, die BBBank oder die Hypovereinsbank nehmen eine Einrichtungsgebühr von 15€ bis 30€. Im Kautionsrechner kann man berechnen wie hoch die Zinsen für die eigene Kautionssumme sein werden, oder aber im historischen Mietkaution Zinsrechner die Zinsen für ein Mietverhältnis nachträglich berechnen. Hat man ein Mietverhältnis, welches in den letzten Jahren, und nicht in den 80er oder 90er Jahren eingerichtet wurde, so werden die Zinszahlungen auf die Mietkaution nicht üppig ausfallen. So gab es 1982 bspw. noch 5% Zinsen auf die Einlagen, Ende 1992 waren es immerhin noch 2,82% Zinsen - Zinssätze von denen man heute nur träumen kann auf Einlagen mit dreimonatiger Kündigungsfrist. Aber auch Alternativen wie Festgeld, welche 1-3 Jahre gebunden ist, geben lange nicht mehr diese hohen Zinsen - hier steht auch eine 1 vor dem Komma, je nach Anlagesumme und Dauer.

Alternativen zum Mietkautionssparbuch

Mögliche Alternativen in der aktuellen Niedrigzinsphase gibt es, auch wenn diese nicht so einfach und praktisch wie das Mietkautionssparbuch sind, so bieten diese immerhin eine Alternative für den Mieter an, der die Kaution über eine mittelfristig- bis langen Mietzeit rendite-stärker anlegen möchte. Die Kosten und Rendite hier direkt vergleichen:

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Die Mietbürgschaft

Die Mietbürgschaft ist eine Option, welche in unterschiedlichen Facetten zum Einsatz kommt. Auch als Elternbürgschaft bekannt, bürgt hierbei eine Privatperson für den Mieter im Schadensfall, also im Falle des Zahlungsausfalls einzustehen und die Zahlungen zu übernehmen bis zur Höhe der eigentlichen Kautionssumme. Eine Kaution wird hierbei nicht hinterlegt, der Vermieter muss sich darauf einlassen, diese Bürgschaft durch einen Dritten zu ermöglichen. Alternativen hierzu stellen auch die Bankbürgschaft oder Mietkautionsbürgschaft dar, hierbei wird jedoch eine jährliche Gebühr von 3-6% der Kautionssumme bezahlt. Die eigentliche Kaution kann man in diesem Szenario jedoch rendite-stärker bspw. in Aktien oder Fonds anlegen.

Das Mietkautionsdepot

Eine weitere Möglichkeit, welche immer häufiger von Mietern genutzt wird, stellt das Mietkautionsdepot dar. Anstatt den Umweg über eine Kautionsbürgschaft zu gehen, wird hier die Mietkaution gleich in Fondsanteile hinterlegt und diese anschließend dem Vermieter verpfändet. Es gibt die Möglichkeit Fonds mit geringer Volatilität und geringer Kostenstruktur zu wählen, bspw. ETF-Fonds wie den MSCI World, welcher breit gestreut ist und in den letzten Jahren eine Rendite von durchschnittlich 7% erbracht hat.

Die Einrichtung eines Mietkautionsdepots ist insbesondere für Menschen, welche bisher noch kein Depot nutzen am Anfang etwas schwieriger, allerdings erhält man im Gegenzug eine bessere Rendite auf die Mietkaution – vorausgesetzt diese Art der Kaution ist ebenfalls für den Vermieter in Ordnung.

Fazit

In Zeiten von niedrigen Zinsen ist es nicht einfach ein Mietkautionskonto zu finden, welches nach der Mietdauer noch den gleichen Wert innehält wie zu Beginn aufgrund der schleichenden Inflation. Mit Alternativen wie einer Mietbürgschaft oder einem Mietkautionsdepot kann man mit dem Einverständnis des Vermieters jedoch nutzen, die auch nach langer Mietdauer noch sinnvoll sind.

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Zuletzt aktualisiert am

Autor: Mietkaution Redaktion

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