Die Digitalisierung bei der Vermietung wird bei einem Aspekt spürbar deutlich: Die neue Heizkostenverordnung (HKVO), welche auf Basis der EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED) verabschiedet wurde schreibt digitale fernauslesbare Funkzähler als Heizkostenverteiler vor. Diese Änderung, welche noch einen Bestandsschutz für bestehende Heizkostenverteiler, Wärmemengenzähler und Warmwasserzähler gewährt muss bis zum 1.1.2027 umgesetzt werden. Neue Funkzähler sind spätestens ab diesem Zeitpunkt der Standard und werden die Hausverwaltung nachhaltig verändern.

Was wird sich für die digitalen Hausverwaltungen durch Funkzähler ändern?

Als Vermieter und Verwalter kennen Sie den klassischen Weg um die Heizung abzulesen. Ein persönlicher Termin durch einen Servicemitarbeiter, die Zähler werden abgelesen und per Post oder E-Mail an den Vermieter oder die Hausverwaltung übermittelt. Manche Dienstleister haben bereits eigene Onlineportale um die Daten digital abzurufen.

In die Nebenkostenabrechnung werden diese Daten anschließend manuell übernommen. Doch die verschiedenen Anbieter von Ablesediensten sehen diese massive Veränderung Ihrer Geschäftsabläufe in den kommenden 5 Jahren und positionieren sich entsprechend.

Bei Haus & Grund ließt man von einem Oligopol, was die Auswahl an Dienstleistern angeht, die Anzahl der Anbieter ist in Deutschland tatsächlich übersichtlich, hier eine Auswahl der größten Anbieter: ista, Kalo, Minol, Qundis, Hecon, Techem, BFW, EAD oder Brunata-Metrona

Neben diesen Dienstleistern gibt es in der Tat aber noch „freie Systeme“, in denen man die Ablesung selber als Vermieter oder Verwalter durchführen kann.

Bei allen Systemen stellt sich jedoch die Gretchenfrage: „Nun sag‘, wie hast du’s mit den Daten?“

Denn die Umstellung bedeutet, dass die Daten zukünftig digital vorliegen werden und direkt in die Nebenkostenabrechnung integriert werden können, bzw. diese aus den Daten heraus erstellt werden kann.

Erweitern die Dienstleister also Ihr Angebotsspektrum durch Mehrwertdienste wie Software zur Erstellung der Nebenkostenabrechnung, oder werden Hausverwaltungs-Software Anbieter Schnittstellen und Integrationen für diese oben genannten Anbieter erstellen um die Daten in einem standardisierten Format abzurufen und in die eigenen Nebenkostenabrechnungsprozesse für die Liegenschaften und Objekte zu integrieren?

Der Schlüssel für diese Integration ist eine einheitliche offene Datenstrukturen und, die von allen Hausverwaltungen gleichermaßen genutzt und umgesetzt werden kann. Bspw. der Branchenstandard E898 für die Übertragung der Energiedaten.

Auf welchen Ablesedienst sollte ich als Vermieter setzen?

Die Antwort auf diese Frage ist nicht leicht, neben der Kostenfrage wird jedoch ein Kriterium zukünftig eine maßgebende Rolle spielen: Welche Schnittstellen zu Hausverwaltungen werden angeboten?

Die EU-Energieeffizienzrichtlinie hat hauptsächlich einen Zweck: Daten dem Mieter schneller zur Verfügung stellen, sodass dieser sein Verhalten entsprechend besser anpassen kann. Die Digitalisierung der Ablesedienste erfolgt dadurch konsequent die Übermittlung der Energiedaten ist hierfür nur der Mittel zum Zweck.

Welcher Ablesedienst fügt sich also durch die veränderte Situation in die bereits vorhandenen digitalen Dienste am Besten ein? Wenn aktuell noch Dienstleistungen wie Caya als digitaler Briefkasten für Vermieter dazu dienen die Briefpost zu digitalisieren, so ist dies lediglich ein Zwischenschritt dazu, dass die Daten direkt vom Ablesedienst in die Nebenkostenabrechnung der Hausverwaltung integriert werden.

Objego, die Hausverwaltung welche mit der Aareal Bank und ista zusammenarbeitet ist sicherlich ein strategisches Investment von ista, wenn es darum geht die Daten zukünftig an Hausverwaltungen zu übermitteln. Wann hier eine direkte Integration zu ista erfolgt ist noch offen.

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Minol bietet bspw. jetzt schon ein Onlineportal um die Daten abzurufen, Schnittstellen sind hier bisher noch nicht öffentlich dokumentiert, jedoch wirbt das Unternehmen mit einer Cloud-2-Cloud Anbindung.

Techem hingegen wirbt offen mit verschiedenen APIs und einer tiefen Integration zur casavi Hausverwaltung.

Kalo wirbt damit einen Datenaustausch zu ermöglichen und hat eine Integration in die Hausverwaltung Immmofred umgesetzt.

Es bleibt abzuwarten, wann die Daten der fernauslesbaren Heizkostenverteiler Dienstleister branchenübergreifend an verschiedene Hausverwaltungen übermittelt werden und dadurch tiefe Integrationen entstehen. Ein Best-of-Breed Ansatz, bei dem man sich als Vermieter oder Verwalter die besten Tools für den eigenen Tech-Stack aussucht scheint daher bisher noch ungewiss.


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Autor: Mietkaution Redaktion

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